Manuka-Honig: Wucher oder Wundermittel?

Wenn Supplement-Shops Honig verkaufen, muss an ihm irgendetwas besonders sein. Und tatsächlich ist das beim Manuka-Honig der Fall – doch beim genaueren Hinsehen zeigt sich: Dieser Honig ist weniger Supplement als Lifestyle-Produkt. Und seine Stärken liegen an anderer Stelle.

Ganz so neu ist der Trend nicht: In Reformhäusern gibt es den Honig schon seit Jahren zu kaufen – doch jetzt scheint er langsam im Mainstream anzukommen. Supplement-Hersteller beginnen plötzlich, für viel Geld Honig zu verkaufen. Und treffen mit dem Naturprodukt scheinbar genau den Nerv der Zeit.

Was ist Manuka Honig?

Der aus Neuseeland stammende Honig stammt von Bienen, die den Nektar einer dort wachsenden Teebaum-Art einsammeln – dem namensgebenden Manuka.

Wie auch andere Honig-Arten wurde er schon vor Hunderten oder gar Tausenden von Jahren als Heilmittel eingesetzt – doch er bringt eine Besonderheit mit sich: Manuka-Honig wirkt besonders stark antibakteriell und wird deshalb auch heute wieder in der Medizin eingesetzt, genauer gesagt bei der Wundpflege.

Dafür verantwortlich ist ein Stoff namens Methylglyoxal, der in Manuka-Honig in unvergleichlich höherer Konzentration enthalten ist als in anderen Honigen. Doch das macht ihn nicht nur besonders heilsam, sondern auch besonders teuer.

Was hat das mit Fitness zu tun?

Eine gute Frage – und tatsächlich fällt uns darauf keine gute Antwort ein. Denn zwar kann der Manuka-Honig in einigen Fällen sicher die Gesundheit fördern und hat seine Einsatzgebiete; ein typisches Fitness-Supplement ist er aber wohl kaum.

Denn dass gesunde Sportler davon profitieren, jeden Tag ein paar Teelöffel des teuren Honigs einzunehmen, ist wissenschaftlich keinesfalls belegt.

Glaubt ihr an die Wirkung des Manuka-Honigs oder wollt ihn einfach probieren, solltet ihr dann aber auf die Kennzeichnungen achten: Als „MGO“ ist das entscheidende Methylglyoxal auf der Verpackung angegeben – bis zu 1000mg/kg können enthalten sein. Je niedriger der Wert, desto weniger rechtfertigt es einen hohen Preis.

Also?

Am Ende steht noch viel Ungewissheit: Auf jeden Fall wirkt Manuka-Honig antibakteriell und ist in der Medizin als Wundpflege-Mittel eine echte Hoffnung – auf der anderen Seite lässt sich aber zumindest daran zweifeln, dass er gesunden Menschen irgendeinen Vorteil bringt.

Dazu kommt, dass am teuren Honig auch einige Betrugsgeschichten hängen, bei denen ganz gewöhnlicher Honig als „Manuka“ verkauft wurde. Die Angabe des MGO-Gehalts ist deshalb entscheidend.

Letzten Endes liegt die Entscheidung also bei euch: Wenn euch die Hoffnung auf wundersame Wirkungen den Aufpreis zu normalem Honig wert ist, ist er vielleicht einen Versuch wert – achtet aber darauf, dass ihr einen zum MGO-Gehalt passenden Preis findet!