Fassen wir das Ganze noch einmal zusammen: Kollagenes Eiweiß ist zur klassischen Proteinversorgung nicht geeignet, da ihm die essentielle Aminosäure Tryptophan fehlt – seine biologische Wertigkeit liegt somit faktisch bei null. Der Körper kann es daher nicht nutzen, um körpereigenes Protein für Muskelaufbau oder Regeneration zu bilden.
Trotzdem greifen viele zu Gelatine bzw. kollagenem Eiweiß als Supplement – nicht zur Eiweißversorgung, sondern in der Hoffnung, damit Knochen, Gelenke, Haut oder das Bindegewebe zu unterstützen. Auch wenn derzeit keine von der EU zugelassenen Health Claims für Kollagen existieren, zeigen einige Studien interessante Hinweise auf mögliche positive Effekte.
Wer also ein hochwertiges Proteinprodukt sucht, sollte sich kein günstiges kollagenes Eiweiß als vollwertige Proteinquelle verkaufen lassen – und in einem Proteinpulver hat es in der Regel auch nichts verloren.
In einem Proteinriegel hingegen ist ein kleiner Anteil durchaus vertretbar, da Gelatine für die typische Konsistenz sorgt und das Produkt stabiler macht. Wichtig bleibt aber auch hier: Die Hauptproteinquelle sollte eine andere sein.
Buedeutet am Ende: Als Proteinquelle ist kollagenes Eiweiß ungeeignet – dafür wird es aufgrund seiner möglichen unterstützenden Wirkung auf das Bindegewebe von vielen dennoch als sinnvolle Ergänzung angesehen, gerade bei starker körperlicher Belastung oder im Alter.